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Was macht den mallorquinischen Wein eigentlich so besonders?

Genau das versuche ich seit 15 Jahren herauszufinden. Ich habe mich bereits damals in den mallorquinischen Wein verliebt da seine Geschmacksnoten ihn von allen anderen Weinen unterscheidet, die ich kenne. Er hat diese edle Note, enthält die Brise des Mittelmeers und spiegelt das Herzblut der Mallorquiner wieder. Die Mallorquiner sind ein besonderes Volk, sie wirken eher kühl und unnahbar, doch hat man sie einmal zum Lachen gebracht, sind es Freunde fürs Leben und ungemein hilfsbereit. Diese Ehrlichkeit, diese Wärme und Hingabe spiegelt sich auch in ihrem Wein wieder. Kombiniert mit den ganz besonderen autochthonen Rebsorten, die fast alle nur hier ausgebaut werden, machen diese Weine unvergleichlich zum Rest der Welt. Auch die Rebsorten sind unter sich so unterschiedlich und unvergleichlich. Nur mal die Bekanntesten: Mantonegro und Callet – einmal Kraft und Power gegen Eleganz und Sanftheit. Premsal Blanc und Giró Ros – Sanfte Frucht und Leichtigkeit gegen cremige Eleganz mit Nachhall.

Neben den emotionalen Aspekten gibt es auch technische Daten, die belegen dass auf Mallorca alles etwas anders ist. Zum Beispiel: Was ist eine Quarterada? Das ist wohl das was uns vom Rest der Welt am meisten unterscheidet. Mallorca ist das einzige Anbaugebiet weltweit, das eine eigene Flächengröße besitzt, eine sogenannte Quarterada – 7103 m². Entstanden ist diese Größe als der Konquistador die Insel aufteilen wollte. Er breitete die Arme aus und entschied das 40 Armlängen die Länge und Breite der Felder sein sollten. Dies hat sich bis heute durchgesetzt. Deshalb sind auch die alten Felder nicht in Hektar aufgeteilt, sondern in Quarteradas. Und gerade diese Felder haben die Schätze der alten Reben. Es finden sich auf Mallorca noch einige Felder die über 60 Jahre bestellt werden, auch weiterhin tragen und aus denen Wein hergestellt wird. Dies ist eine Seltenheit, denn alte Reben sind schwieriger zu pflegen, haben weniger Ertrag – ergeben dafür aber auch einen ganz anderen Geschmack. Das älteste Feld, das ich persönlich kenne, ist 68 Jahre alt und trägt einen außergewöhnlichen Callet.

Das wunderbare an Wein ist, dass Wein Freunde macht … das Thema Wein ist ein unerschöpfliches über das man stundenlang philosophieren kann, oder ihn einfach trinken. Ich liebe beides und freue mich auf viele weitere Weinfreunde in meinem Leben.

Vielleicht sehen wir uns mal und trinken ein Glas zusammen, dann kann ich gerne noch mehr von der Jahrhunderte alten Tradition des Weinanbaus auf Mallorca erzählen.
Eure
Eva von der La Bodega de la Rubia